WELTKULTURERBE GEORGIEN



Historische Kirchen von Mzeheta

Welterbe Georgien:
Historische Kirchen von Mzeheta
Bagrati-Kathedrale in Kutaissi und Kloster Gelati
Bergdörfer von Ober- Swanetien
Mzeheta, nördlich der Hauptstadt des Landes gelegen,  ist eine ehemalige Königsresidenz und war bis weit in das 19. Jahrhundert ein bedeutendes geistliches Zentrum Ostgeorgiens. Dass die Kirchen der Stadt zum Erbe der Menschheit zählen, ist dem Umstand zu verdanken, dass es sich bei ihnen um herausragende Beispiele mittelalterlicher Baukunst im Transkaukasusgebiet handelt. Seit Jahrtausenden war die Stadt wohlhabend, da sie an den Fernhandelswegen zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer lag. Die wesentlichen Kirchenstiftungen  wie die Dschwari (Kreuz)-Kirche gehen auf das 5. und späte 6. Jahrhundert zurück. Neben diesem einmaligen Zentralkuppelbau über achteckigem Sockel muss auch die Kathedrale Sweti Zchoweli genannt werden, in der die Gebeine des letzten ostgeorgischen Königs  Giorgios III. ruhen, der 1801 verstarb. Architektonisch betrachtet ist die Kathedrale ein Kreuzkuppelbau, dessen Außenwände mit Blendbögen und Relieffeldern verziert sind. Zu sehen ist als Bauzier beispielsweise Christus beim Jüngsten Gericht.

Bagrati-Kathedrale in Kutaissi und Kloster Gelati

Welterbe sind die Muttergotteskirche und die Kathedrale Maria Entschlafen sowie das königliche Hofkloster von Dawit IV., genannt der Erneuerer, da sie besondere Bauzeugnisse aus der mittelalterlichen Blütezeit Georgiens sind. Von der einstigen Größe und Schönheit ist heute nur noch wenig übrig, nachdem sie erstmals im 17. Jahrhundert im Zuge eines Türkeneinfalls zerstört worden waren. Nichts mehr ist zu sehen von den zahlreichen Mosaiken im Inneren und den schimmernden Marmorpfeilern. Auch das Hofkloster in Gelati entging Brandschatzungen im frühen 16. und im 18. Jahrhundert nicht. In der äußerlich schlichten, fast romanisch anmutenden Muttergotteskirche in Gelati sind die Fresken und Mosaike der prächtigen Innengestaltung des Sakralbaus noch erhalten geblieben. In diesem Gotteshaus haben nicht allein die Herrscher der Bagrationi ihre letzte Ruhe gefunden, sondern auch die imeretischen Könige.



Bergdörfer von Ober-Swanetien

Die schlichten „Wohntürme“, vor allem in Ushguli, Latali und Mestia,  scheinen wie geschaffen für die Berg- und Hügellandschaft, in der sie stehen. Die oberen Geschosse der Türme dienen ausschließlich Verteidigungsfunktionen. An jeden Turm angesetzt ist ein Wohnhaus, das zwischen 80 und 130 Quadratmeter groß ist. Mensch und Vieh hauste unter einem Dach. Zentraler Bereich war eine Halle mit einem offenen Feuer. Viele dieser Turmhäuser sind unterdessen verlassen und zerfallen. Eine Ausnahme ist das historische Dorf Ushguli. Dort haben mehr als 200 Türme und 400 historische Häuser die Wirren der Geschichte überlebt.

 Ferdinand Dupuis-Panther

 


Welterbe Georgien im Detail:

Historische Kirchen von Mzeheta (K/1994)

Bagrati-Kathedrale in Kutaissi und Kloster Gelati (K/1994)

Bergdörfer von Ober-Swanetien (K/1996)


Mehr zu Georgien:

Kurzportrait Georgien