WELTKULTURERBE GUINEA
IM DETAIL



Naturschutzgebiet Nimba-Berge

Welterbe Guinea:
Naturschutzgebiet Nimba-Berge
Seit 1992 steht dieses Weltnaturerbe, das sich über Teile von Guinea und der Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) erstreckt, auf der Liste des gefährdeten Welterbes. Auslöser für die damalige Eintragung waren zum einen ein Projekt zum Eisenerzabbau und zum anderen eine wachsende Zahl von Flüchtlingen, die aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Liberia ins Gebiet des Nimba-Massivs eingedrungen waren. Die auf dem Gebiet von Guinea gelegenen Teile des Naturschutzgebietes wurden 1980 zum Weltnaturerbe erklärt, die auf dem Staatsgebiet der Elfenbeinküste befindlichen im darauf folgenden Jahr.

Dass man sich in einer tropischen Zone befindet, unterstreichen die Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius sowie der durchschnittliche jährliche Niederschlag von 3000 Millimetern;  allerdings sind auch schon in einigen Jahren 3825 Millimeter Regen niedergegangen. Die morgendliche Luftfeuchtigkeit erreicht bis zu 99 Prozent. Nur im Januar und Februar, wenn ein heftiger Wind den Sand aus der Sahara über das Nimba-Gebirge bläst, sinkt die Feuchtigkeit rapide. Während der meisten Zeit des Jahres ist der Nimba oberhalb von 850 Metern in dichte Wolken getaucht.

Bergwälder gehören ebenso zum Landschaftsbild wie die westafrikanische Baumsavannenvegetation. In Gipfelnähe des Bergmassivs existieren nur hier wachsende Pflanzen wie der Schmetterlingsblütler Dolichos nimbaensis. Im Waldbestand  der Hochlagen stößt man auf Farnbäume und Myrtaceen. Die Flachlandsavanne ist von Galeriewäldern unterbrochen, während im Primärwald am Fuß des Massivs und in den Tälern sich schnell wachsende Abachi-Bäume ausgebreitet haben. Darüber hinaus sind hier weitere typische afrikanische Baumarten wie Framire, Iroko und Bongossi ortstypisch.

Die Schimpansen, die im Bergwald zuhause sind, können dabei beobachtet werden, wie sie Steine als einfache Werkzeuge einsetzen, um mit „Hammer und Amboss“ Palmnüsse zu knacken. Dabei geben die Mütter ihr Wissen an ihre Kinder weiter. Wachsam sind die Kap-Klippschliefer. Stets haben sie ihre Umgebung im Blick, wollen sie doch nicht von einem Leoparden überrascht werden. Einige Zwergflusspferde entfernen sich derweil langsam aus ihrer Suhle. Die Stromlinienform seines Körperbaus erlaubt es dem Maxwellducker, elegant durch den dichten Regenwald zu huschen. Als Einzelgänger zieht das Weißbauchschuppentier auf der Suche nach Ameisen und Termiten umher. Nachts ist der ginsterkatzenartige Pardelroller unterwegs, um Vögel und kleine Affen im Schlaf zu überraschen –  dies sind nur einige der 500 im Naturschutzgebiet vorkommenden Tierarten.

Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Guinea im Detail:

Naturschutzgebiet Nimba-Berge (N/GÜ 1981, 1982)


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