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Nationalpark Gunung Mulu

Welterbe Malaysia:
Nationalpark Gunung Mulu
Kinabalu Park
Melaka und George Town
Auf der Insel Borneo, wo sich der seit 1985 zugängliche Nationalpark Gunung Mulu befindet, herrscht das ganze Jahr über Monsunklima vor. Niederschlagsmengen von 4000 bis 5000 Millimeter jährlich sind die Regel und für viele der hiesigen 3500 Pflanzenarten lebensnotwendig. Neben der Fülle der Flora fasziniert der Nationalpark aufgrund seiner vielfältigen Karstformationen, darunter der Gunung Api (1682 Meter) und Gunung Benarat, ganz abgesehen von steilen Graten und gewaltigen Klippen oder tiefen Schluchten wie die Medalam-Schlucht. Zahllos sind die Wasserfälle, die ihre nasse Fracht ins Tal Melinau Paku ergießen. Im Karstgestein haben sich wie anderswo auf der Welt – man denke an die Höhle von Skocjan oder die Aggteleker Höhlen – unterirdische Hohlräume gebildet. Die so genannte Sarawak Chamber innerhalb Gua Nasib Bagus ist die weltweit größte natürliche Kammer: 600 Meter lang, 80 Meter hoch und 415 Meter breit. In ihr könnten, man mag es sich nur schwer vorstellen, acht Boeing 747 Platz finden. Stalagmiten und Stalaktiten sind wie in der zugänglichen Clearwater-Höhle die zu erwartenden Formationen einer verkarsteten Landschaft - das Ergebnis der Auslaugung des Kalkgesteins.

Nicht nur Kannenpflanzen

Auch die Gipfel der Berge wie der 2377 Meter hohe Gunung Mulu, der dem Nationalpark den Namen gab, beeindrucken die Besucher, handelt es sich doch um den zweithöchsten Berg Sarawaks (Borneo). Zur Parkflora gehören Quercus subsericea sowie vier Rhododendronarten und endemische Kannenpflanzenarten, so auch Nepenthes lowii.  Nur im Park kommt die Palmenart Salacca rupicola vor und auch Moose wie Stereodontopsis flagellifera finden nur in Gunung Mulu den richtigen Nährboden.

Winzlinge und Flattertiere

Ein Winzling unter den Säugern ist die nur zwei Gramm wiegende Etruskerspitzmaus. Kastanienbraun bis milchschokoladenfarben ist das Fell des Borneo-Kleinsthörnchens. Es ist einer der Boden liebenden Waldbewohner des Parks. 28 verschiedene Fledermausarten, darunter Rundblattnasen, gehen in der Dämmerung oder in der Nacht auf Beutezug. Nahezu lautlos gleiten sie durch die Dunkelheit. Deer Cave ist die Höhle mit der weltweit größten Kolonie von Bulldogg-Fledermäusen. Zudem beherbergt diese Höhle etwa drei Millionen Faltenlippenfledermäuse. Riesenschlangen wie die Python reticularus liegen dagegen nur am Tage auf der Lauer. Nicht allein das Vorkommen von Riesenschlangen ist nachgewiesen, sondern auch das der Rotbauchigen Bauchdrüsenotter, die andere Schlangen verspeist. Nachtaktiv ist als Boden- und Baumbewohner das bis zu fünf Kilogramm wiegende Malaiische Schuppentier, das bernsteinfarbene bis braunschwarze Schuppen besitzt. Dessen bevorzugte Nahrung sind Ameisen und Termiten. Schließlich seien noch zwei von 270 Vogelarten des Parks genannt: der Rotrückenfasan und der Helmhornvogel.

Ferdinand Dupuis-Panther



 


Welterbe Malaysia im Detail:

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